GESCHICHTE

I

Vom 4.Oktober 1293 stammt die erste urkundliche Erwähnung durch Hermann, Bischof von Schwerin, als „Bertrammeshagen“

1807 waren die Gebrüder Grafen von Hessenstein im Besitz des Gutes.

1829 übernahm der Domänenrat Carl Pogge (geb. 21.10.1763, gest. 12.10.1831) das Gut, nachdem er bereits 1790 das Gut Roggow und 1828 das Lehngut Zierstorf erwarb.
Als klassischer Autodidakt trug er durch seine Arbeit zur landwirtschaftlichen Ertragssteigerung bei. Zu seiner Zeit war er der beste Wiesenwirt. Seine Erfindung "Poggeln" - die Moorwiesen-Besandung - wurde nach ihm benannt. Zwischen Carl Pogge und dem weltweit bekannten Agrarwissenschaftler Johann Heinrich von Thünen vom benachbarten Gut Tellow bestand eine enge Freundschaft. Carl Pogge war Mitglied des „Mecklenburgischen Patriotischen Vereins“.

1831 übernahm sein Sohn Friedrich Pogge (geb.12.5.1791, gest. 13.10.1843) Bartelshagen. Auch er war ein hervorragender Agrarreformer seiner Zeit. Er war ein liberaler Politiker und Führer im Kampf um die Gleichberechtigung zwischen adligen und bürgerlichen Gutsbesitzern. Er war Begründer und Direktor der „Neubrandenburger Feuer- und Hagelversicherungsgesellschaft“.

Sein Sohn Georg Joachim Friedrich Pogge (geb. 1823, gest. 1911) war der Erbe von Bartelshagen und hat wahrscheinlich das jetzige Gutshaus erbaut. Über Georg Pogge liegen uns bisher keine weiteren Informationen vor. Er wird im Tagebuch von Hoffmann von Fallersleben, der wohl näheren Kontakt zur Familie Pogge hatte, erwähnt.

Nächster Nachfahre war Friedrich August Carl Pogge (geb.31.10.1860, gest. 23.10.1911)

Das Gut war bis 1938 im Besitz der Pogges. Letzter Gutsherr war Konrad Pogge, der allerdings kein Landwirt war. Er war Volljurist und Landrat in Rostock, steckte seinen Beamtenverdienst völlig in die Landwirtschaft. Er konnte aber ein Konkursverfahren 1922/23 nach zwei verheerenden Missernten nicht verhindern.

Soweit nachweisbar, waren Frau Margarete Gräfin von Polier von Pilatti von Tassun Darberg und Gräfin von Arnim bis 1945 Besitzer des 439 ha umfassenden Lehn. Sie wurden mit der Bodenreform enteignet. Flüchtlingsfamilien, Gemeinde-Büro und Konsum fanden danach hier ihr Domizil.

Baumeister und Erbauungsdatum des Gutshauses sind nicht bekannt. Während der Sanierung des Gebäudes 2001-2005 wurden auf der Unterseite der Dielen  von den Tischlerwandergesellen aus dem Jahr 1854 gefunden. Es ist anzunehmen, dass das Gebäude um diesen Zeitraum entstanden ist.

Im Skizzenbuch des jungen Malers Heinrich Sperling aus dem Jahr 1860 ist das erste Bild om dem Gutshaus Bartelshagen zu finden.

Ein wahrscheinlich um 1880 entstandenes Gemälde zeigt das Gutshaus etwas detaillierter.

Aus dem Jahr 1919 stammen viele einmalige historische Fotos vom Gutshaus und vom Landleben aus dieser Zeit, von Lotte Pogge die mit ihre Tochter zum Ferienbesuch in Bartelshagen war.

Bis Mitte vergangenen Jahrhunderts hatte das Gutshaus noch einen Turm. Dort drin befand sich ein riesiger Glasbehälter für die Wasserversorgung des ganzen Ortes.
Die Initialen von 1894 an der Treppe zum Haupteingang stammen wahrscheinlich von einem Umbau- oder Renovierungstermin.
Nach der Sanierung des Gebäudes Anfang dieses Jahrhunderts sind 7 Wohneinheiten entstanden, von denen 4 als Wohnungen vermietet sind und 3 als Ferienwohnungen genutzt werden. In der großen Wohnung finden zeitweise Theaterveranstaltungen, Ausstellungen oder Musikevents statt.